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Der „Gandhi“ von Mecklenburg – er lebt ohne Geld und kennt keinen Besitz

Der Gandhi von Mecklenburg - er lebt ohne Geld und kennt keinen Besitz

Öffi - der “Gandhi” von Mecklenburg...

Jürgen Wagner ist Diplom-Theologe und kommt nur mit seinem Glauben und Geschenktem über die Runden.

Im mecklenburgischen Dargelütz, einem Dorf nahe der Kreisstadt Parchim, stehe eine kleine verfallene Bauernkate. Hier ist alles anders als in der Welt drumherum. Hier wohnt Herr „Öff!Öff!“.

Der bärtige Mann in der selbst genähten Kleidung begrüßt seine Besucher freundlich. Eigentlich heißt er Jürgen Wagner, aber diesen Namen hat er schon lange abgelegt. „Öff!Öff!“ folgt nur seiner eigenen Philosophie, seinem eigenen Glauben. Er hat keinen Strom, kein fließendes Wasser, hört kein Radio, liest keine Zeitung.

Was er zum Essen braucht, holt er sich aus dem Garten oder bekommt es geschenkt. Wenn man ihn so sieht, ausgeglichen und strahlend, kommt kein Zweifel auf: „Öff!Öff!“ ist mit seinem bescheidenen Dasein rundum zufrieden.

Er verschenkte sein ganzes Geld

Manche nennen ihn den „Gandhi von Mecklenburg“. Aber wie kommt man darauf, freiwillig so zu leben?

Eigentlich stammt Jürgen Wagner aus einer ganz normalen bürgerlichen Familie. Schon mit 13 Jahren, erzählt er, kamen ihm zum ersten Mal Aussteiger-Gedanken.

Doch zunächst machte Jürgen Wagner ganz brav Abitur, studierte dann Theologie und Philosophie. Zu Gleichaltrigen hatte er nicht den rechten Draht. „Die waren nur an Partys, Klamotten, Musik und Autos interessiert“, sagt er. Da diskutierte er schon lieber mit Professoren und Geistlichen. Seine Diplomarbeit schrieb er über das Leben und Wirken von Mahatma Gandhi.

1991 machte er ernst mit seinen Vorstellungen und warf sämtlichen Ballast ab: Er verschenkte sein Geld und zog mittellos durch die Lande, um den Mitmenschen seine Lebensphilosophie nahe zu bringen.

Die besitzt ein überaus bunt zusammengebautes Fundament, denn „Öffi“, wie ihn Freunde nennen, hat die unterschiedlichsten Einflüsse verarbeitet. Er nennt in einem Atemzug Buddha, Jesus, Franz von Assisi, Tolstoi und Gandhi. Wichtig sind ihm Lebensvereinfachung, Gewaltfreiheit und Verzicht. Das ganze nennt er „Schenker-Bewegung“, Geld lehnt er entschieden ab.

Eine alte Bauernkate ohne Strom und Wasser

Nach fünf Jahren auf der Straße wurde „Öff!Öff!“ wieder sesshaft. Ein Sympathisant der „Schenker-Bewegung“ überließ ihm in Dargelütz eine alte Bauernkate mit etwas Land drumherum. Ein baufälliges Gemäuer ohne Strom- und Wasseranschluss – aber für „Öffi“ die Möglichkeit, seine Utopie zu verwirklichen. So wurde aus einer leer stehenden Bruchbude das „Haus der Gastfreundschaft“.

„Ich lebe genauso, wie ich es möchte“

Jeder ist hier willkommen, jeder kann bleiben, solange er möchte. Ob Aussteiger, Obdachlose oder Sinnsucher – es werden keine Fragen gestellt, und ein Schlafplatz findet sich immer.

Wenn die Sonne freundlich über Dargelütz scheint, mag dieses einfache Leben wie Idylle pur erscheinen. Aber was ist im Winter, wenn der Ofen in der zugigen Kate kaum genug Wärme spendet oder draußen das Wasser gefroren ist? „Öff!Öff!“ lacht. „Ich bin auch dann zufrieden“, sagt er. „Ich lebe genauso, wie ich es möchte. Und wer kann das heutzutage schon von sich behaupten?“ Georg Arkadin

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