Fundierter Konsens“ für herrschaftsfreie Entscheidungs-Strukturen
Was herrschaftsfreie Entscheidungs-Strukturen“ betrifft, wird man in einer gewaltfreien Gesellschaft (der Zukunft) sicherlich im von uns Schenkern so genannten Fundierten Konsens einmütig gemeinsam Entscheidungen treffen.
Man kann sich dann in seinem Verhalten von der Zustimmung der Mit- Schenker“ bzw. Weg-Gefährten“ abhängig machen, weil man auf die gemeinsame Basis der wesentlichen bzw. mindest-erforderlichen
Gewissens-Übereinstimmung1 vertrauen kann.
Ohne solche Basis wäre eine Konsensbindung an andere Menschen schweres Unrecht, da man seinem Gewissen erforderlichenfalls auch trotz Widerspruch aller möglichen anderen Menschen Folge leisten muss!
Unter solchen Umständen muss man erst einmal statt Konsens“ so lange auf gewaltfreie Aktion“2 bauen, bis dadurch die nötige Gewissens-Übereinstimmung geschaffen ist.
Was sind die richtigen Verteilungsformen?
Was bedeutet gleiches Teilen“?
Aus einer solchen Vorstellung von Gewaltfreiheit ergeben sich grundlegende Folgerungen für die Vorstellung einer gerechten Verteilung von Gütern und Glück unter den Menschen.
Entscheidend ist dabei die Fähigkeit und das Recht jedes Menschen, sich für ein gesamt-verantwortliches Leben zu entscheiden und einer gerechten Gesellschaft frei zuzustimmen und sich ihr anzuschließen.
Diese grundlegende Fähigkeit, ohne die eine gerechte Gesellschaft wohl kaum entstehen kann, muss man wohl allen Menschen gleichermaßen zutrauen und zumuten.
Dadurch haben alle Menschen das gleiche Recht auf Glück!
Denn:
Würde jemand seine freie Zustimmung zur Mitverantwortung für die Welt und zum liebevollen Miteinander in der Gesellschaft verweigern, verbietet die Logik der Gewaltfreiheit3, ihn irgendwie zu benachteiligen, schon gar nicht zwangsweise.
Und wenn jemand die entscheidende menschliche Grundleistung“ erbringt, so einer Verantwortlichkeit und liebevollen Gesellschaft zuzustimmen, werden ihn alle anderen Mitglieder dieser Gesellschaft – allein schon im Bewusstsein des Wertes dieser Leistung – wie von selbst“ im Sinne geschwisterlichen Teilens“ behandeln, und zwar ohne irgendein sonstiges Leistungsprinzip“, d.h. Dosierung von Lebensqualität nach Leistung, ihm gegenüber anzuwenden.
- Damit alle Menschen gleichermaßen glücklich sein können, soll sich wohl jeder Mensch nach seinen Fähigkeiten“ bemühen, im Bewusstsein und in der Absicht, dass alle verfügbaren Güter jedoch nach den Bedürfnissen“ der Menschen gleich verteilt werden, statt nach Verdienst“ zu gehen...
- Jeder soll um seiner Selbstverwirklichung und um des Allgemeinwohls willen mitarbeiten...
- Im Sinne einer allgemeinen Menschenliebe“, der gemäß man sich mit jedem Menschen als prinzipiell gleichwertigem Teil des Ganzen, des Weltorganismus, identifiziert...
- Um aber konkret die Bedürfnisse eines Menschen, vor allem seine gefühlsmäßigen und geistigen Bedürfnisse, zu erkennen, wird es dann auch wichtig, ihn zu kennen, zu verstehen, sich in ihn einzufühlen – kurz: ihn möglichst im Sinne besonderer persönlicher Zuwendung zu lieben...
- Wenn man die allgemeine Menschenliebe“ ernst nimmt, wird man sie natürlich so – an passender Stelle – konkretisieren wollen bzw. versuchen, sich organisch in einer passenden Gemeinschaft zu verwurzeln...
(Was aber z.B. Einsiedler- oder Pilger-Lebensformen“ natürlich nicht ausschließt...)
- Jeder Mensch soll daher grundsätzlich bereit sein, jeden anderen Menschen zu lieben wie sich selbst, wobei er konkret das rechte Verhältnis finden muss zwischen dem Ausmaß seiner Kraft und Möglichkeit zu solcher Liebe und der Dringlichkeit, mit der ein ihm erreichbarer Mensch jeweils seiner liebenden Zuwendung bedarf...
Wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus?
Echtes Teilen ist so auf dem Hintergrund der Gewaltfreiheit nun auch wegen dem Wunsch, gleich zu teilen, letztlich wohl nur als weitgehendes Teilen von Leben“ möglich, nicht aber da, wo jemand nur bestimmte Bereiche seines Lebens oder nur eine bestimmte Art von Gütern zu teilen bereit ist...
Dies erfordert – als möglichst schnell anzustrebenden Zielzustand – die Bildung kleiner, überschaubarer Lebensgemeinschaften von Menschen, worin sie einander so gut wie möglich lieben können wie sich selbst: Es müssen Zellen einer gerechten Gesellschaft“ geschaffen
werden...
Zur Veranschaulichung kann man vielleicht eine gute Familie als ein Beispiel für solches Teilen von Leben“ ansehen... Was sich im Sinne geistig- idealistischer“ oder seelen-verbundener“ Sippen und Stämme“ weiterdenken ließe...
Zu weiteren Einzelheiten für die Gestaltung solcher Zellen einer gerechten Gesellschaft“ siehe den Allgemeinen Vorstellungstext der Schenker-Bewegung“ mit den dort beschriebenen Schenker- Lebensformen“ etc...
Sicher gibt es da noch ungeheuer wichtige und spannende Fragen zu erforschen!
Zum Beispiel die Frage, wie die vielen überschaubaren, weitgehend selbstversorgenden und autonomen (Gras-)Wurzel-Dörfer“ ein wohl unverzichtbares Maß überregionaler Entscheidungs-, Verteilungs- und Forschungs-Strukturen hinbekommen, welche nicht z.B. wegen Unüberschaubarkeit, Anonymität, fehlender Liebes-Identifikation“ etc. aus der Logik gewaltfreien Teilens bzw. schenkender Liebe“ wieder herausrutschen würden...
Jedenfalls würde aber die schlau gewordene Menschheit wohl nie mehr ihre (über-regionale) Entwicklung sich verselbständigenden (Macht-, Geld-, Technik-etc.)-Mechanismen oder Automatismen“ übergeben, anstelle wirklich begriffener und gewollter Gesamtverantwortlichkeit und Liebe (und darauf gegründeter gemeinsamer vernünftiger organischer Planung“)...
Stark nach spirituell-moralischen Maßstäben ausgewählte und basis- rückgebundene Konsens-Sprecher-Räte“ sind da z.B. ein vielversprechender Ansatz usw...
Das gewaltfreie Freiheit-Geben“ als Grundeinstellung müsste dabei wohl auch den Fundierten Konsens prägen, so daß Konsens“ bei uns nicht, wie es oft der Fall ist, als (kontra-revolutionärer“) lähmender oder tödlicher Initiativen-Blocker wirken würde, sondern als tragender und fördernder Rahmen für Freiheit, Kreativität und Engagement der beteiligten Menschen. Nur wesentliche Widersprüche zu den Schenker-Idealen verhindern, aber nicht allem seinen (eitlen oder arroganten) Stempel aufdrücken wollen,“ könnte man vielleicht als Motto formulieren.
Auch ist es äußerst wichtig, wirkmächtige Konzepte für die Umgestaltung der jetzigen Recht des Stärkeren-“ bzw. Macht- und Geld-Gesellschaft“ zur Schenker-Gesellschaft gewaltfreien Teilens“ zu entwickeln.
Der Durchbruch kann wohl dann geschehen, wenn die Kraft der Wahrheit und Liebe von den Schenkern so stark verkörpert wird, dass die äußerlich Reichen und Mächtigen sich freiwillig wandeln könnten...
Kein revolutionärer Krieg“, sondern eine Metamorphose“ von innen bzw. aus dem Werte-Zentrum“ von Person“ und Gesellschaft heraus wäre wohl eine stimmige Vorstellung ...
Einfachheit als Folge von Gewaltfreiheit und Teilen?
Die Vorstellung von Gewaltfreiheit und gleichem Teilen bestärkt die Notwendigkeit eines (anfänglichen) einfachen und selbständigen Lebens.
- Die Gewaltfreiheit fordert, keine Bevormundung auszuüben oder über sich zuzulassen...
- Dann kann ich aber wohl nur dort der Meinung eines Anderen (einer eventuellen Autorität“) statt meiner unmittelbar eigenen Meinung folgen, wenn ich die moralische Vertrauenswürdigkeit und die Überlegenheit dieses Anderen ausreichend begründen kann...
- Ich kann mit anders Denkenden überall zusammenarbeiten, wo sie etwas Gutes tun (und die Radikalität von Gewaltfreiheit zeigt sich insbesondere an konstruktiver (Mit-)Arbeit und am
Brücken-Schlagen“)...
- Ich werde ihnen auch in hohem Maß die Möglichkeit geben, Schlechtes“ zu tun, und werde immer wieder sehr stark auf ihre unmittelbare Fähigkeit zum Guten vertrauen...
- Ich werde aber nichts Schlechtes“ mitmachen, und vor allem: Ich - mein Gewissen - muss über dieses mein Verhalten entscheiden...
- Ich darf mich nicht so von Anderen abhängig machen, dass ich an Schlechtem“ beteiligt wäre oder gar Andere - anstelle meines Gewissens - mich lenken würden.
- Und in der Gewissheit, dass wirklich etwas Gutes getan wird, kann ich mit anderen Menschen nur dann in hohem Maß, vor allem in einem hohen Maß von Arbeitsteilung, zusammenarbeiten, wenn ich ihnen vertrauen kann...4
- Zu einem (anfänglich) einfachen Leben führt auch das gleiche Teilen, das eigentlich wohl unmittelbar gegenüber unglücklicheren Menschen geschehen muss...
Einschränkungen dieses unmittelbaren Teilens sind nur mit einem recht nahe liegenden Vorteil der unglücklicheren Menschen durch diese Einschränkungen zu begründen...
Was ist bei alledem die Geltungs- und Verbindlichkeitsgrundlage?
Worauf kommt es bei diesem Angebot eines (kleinsten nötigen) Einigungsnenners“ entscheidend an?
Das, was ich hier geschrieben habe, soll seine Geltung einfach durch die Wahrheit“ erhalten... Allein die Wahrheitsmacht“ soll insgesamt allem, was ich denke, sage oder tue, die Kraft verleihen... Ansonsten habe ich mich ganz wehrlos gemacht...
Nicht irgendeine Schrift oder Autorität“ also die Rechtfertigung für die Gültigkeit des Gesagten darstellen, sondern die eigene Erfahrung und das eigene Nachdenken jedes einzelnen Menschen...
Denn ein besonderes Wissen zur Rechtfertigung von Bevormundung kann ich nicht finden, und ich möchte dennoch eine gerechte Welt durch richtiges Denken der Menschen mit all meinen Kräften anstreben...
- Daher bleibt mir wohl nur die Hoffnung, dass es eine einfache allgemein-menschliche Wahrheit gibt, die eigentlich jeder Mensch ohne besondere Erfahrungen, ohne besonderes Wissen und ohne besondere Erkenntnisfähigkeit recht unmittelbar verstehen kann...
- Durch diese Wahrheit müssen die Menschen wohl im Nötigsten zu gemeinsamer Einsicht und Einigung untereinander kommen können, um sich auch gemeinschaftlich verantwortlich entscheiden und verhalten zu können...
Nicht die Form, wie in dieser Schrift also vielleicht die Wahrheit“ gesagt werden konnte, soll für den Leser entscheidend sein, nicht einmal, ob alle Gedanken und Gründe genau stimmen...
Vielmehr soll der entscheidende Mindestansatz von Gemeinsamkeit, auf den diese Schrift und Alle, die das Gesagte vertreten, bauen und ihre ganze Hoffnung setzen, die Offenheit für ein vernünftiges Gespräch, für Wahrheit und Liebe sein...
Denn es ist auch nicht unbedingt erforderlich, die in dieser Schrift beschriebene Gerechtigkeit ganz ohne Fehler einzuhalten...
(Obwohl man bei der gegenwärtigen verfahrenen“ Situation der Menschheit kaum radikal oder konsequent genug sein kann und sich bis an`s Äußerste bemühen sollte, um die Menschen noch aufzuwecken...)
Wenn es grundsätzlich“5 so ist, dass die Menschen einander nach Kräften liebevoll und besonnen begegnen, dann wird das wohl reichen, um im wesentlichen den Weg zu finden, gut miteinander leben zu können...
ÖM!
Vielleicht magst Du prüfen, was (davon) für Dich wichtig sein kann?!
Öff!Öff!
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die von uns ja so als kleinster nötiger Einigungsnenner“ verstandenen Schenker-Ideale SI“
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die von mir beschriebene Weise der Gewissens-Provokation bzw. -Einladung“
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Feinde und Andersdenkende müssen durch besonders liebevolle Zuwendung gewonnen werden.
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Wobei Vertrauen“ sicher zumindest an die Voraussetzungen gebunden
ist, dass der Andere erstens ausreichend transparent und berechenbar für mich ist, und zweitens nach (moralischen) Maßstäben handelt, die ich als gut (für mich) beurteile...
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d.h. bis auf vertretbare kleine Ausnahmen und redliche Kompromisse, ohne wesentliche Widersprüche ...

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